Die Brücke zwischen Gehirn, Immunsystem und nachhaltigem Coaching (nach Markus Roeder)
Haben Sie sich jemals gefragt, wie tief die Verbindung zwischen Ihrem Denken, Ihrem Immunsystem und Ihren unbewussten Lebensentscheidungen wirklich reicht? Das YouTube-Video „Neurocoach – Seminarvorstellung Beispiele, Inhalte, Struktur“ mit Coach und Trainer Markus Roeder gibt einen faszinierenden Einblick in eine Coaching-Philosophie, die moderne Neurowissenschaft, Psychoneuroimmunologie (PNI) und traumasensible Methoden vereint.
Markus Roeder, ursprünglich studierter Physiker [00:04], hat sich nach Jahren im klassischen Business-Coaching auf die ganzheitliche Arbeit fokussiert. Er argumentiert, dass angesichts der wachsenden Unsicherheit in der Welt [03:40] die Menschheit dringend Menschen braucht, die sie in ihrer Resilienz und Selbstheilung unterstützen.
Hier sind die zentralen Erkenntnisse aus der Seminarvorstellung:
1. Das neue Paradigma: Das Denken steuert das Immunsystem
Das Herzstück des Neurocoachings ist die Psychoneuroimmunologie (PNI). Roeder erklärt, dass die Wissenschaft heute weiß, dass das Gehirn einen großen Anteil an der Steuerung des Immunsystems hat [05:05].
- Selbstheilungskräfte aktivieren: Anders als früher angenommen, agiert das Immunsystem nicht rein eigenständig. Durch bewusstes Denken und die Ausrichtung auf Heilung kann der Mensch sein Immunsystem ansteuern und die Selbstheilungskräfte antriggern [05:30].
- Körper und Bewusstsein: Der Schlüssel liegt darin, über den Kopf hinaus in den Körper zu kommen, um diese Kommunikation zu ermöglichen [05:52].
2. Die Notwendigkeit der Schattenarbeit
Markus Roeder betont, dass reines positives Denken nicht ausreicht [09:19]. Um wahre Resilienz aufzubauen, muss man auch die Schattenarbeit leisten:
- Ungeheilte Muster: Unaufgelöste Belastungen oder traumatische Erfahrungen („Trauma“ wird als „Belastung“ definiert [10:46]) führen dazu, dass das Nervensystem die Erfahrung abkapselt (Dissoziation), um handlungsfähig zu bleiben [11:09].
- Wiederholungsschleifen: Die Krux: Der Schmerz und die Emotion bleiben im Körper gespeichert [12:04]. Das Unbewusste erschafft daraufhin ständig ähnliche Erfahrungen (Partner, Jobs, Unfälle), um die ursprüngliche Verletzung doch noch zu lösen [14:18].
- Traumasensible Lösung ohne Retraumatisierung: Die gute Nachricht ist, dass moderne Methoden es ermöglichen, tiefsitzende Themen über den Körper oder Augenbewegungen (wie im Somatic Release) zu bearbeiten und eine Lösung zu schaffen, ohne die alte Geschichte oder die schmerzhaften Bilder erneut abrufen zu müssen [16:11]. Das verhindert die gefürchtete Retraumatisierung und macht die Arbeit effektiver.
3. Die 3 zentralen neurologischen Prinzipien im Coaching
Die Ausbildung basiert auf 14 neurologischen Regeln. Drei Schlüsselkonzepte, die in der Vorstellung detailliert beleuchtet werden, sind:
- Die Hebbsche Regel (Neuroplastizität): Wiederholung stärkt neuronale Bahnen („Neuronen, die zusammen feuern, verknüpfen sich“) [23:46]. Im Neurocoaching geht es darum, gezielt über bestimmte Denkmuster und multi-resonante Methoden neue neuronale Netzwerke aufzubauen, um Heilung zu fördern [27:01].
- Die Polyvagal-Theorie: Der Vagusnerv steuert unsere Überlebensmodi (Kampf, Flucht, Erstarren) [28:58]. Coaching muss einen sicheren Raum schaffen, in dem Bindung, Wertschätzung und Ruhe dominieren, um die Reaktionsmechanismen des Klienten zu beruhigen [29:34].
- Die Dopaminwaage: Überstimulation (durch Social Media, Stress, Schlafmangel) führt zu einem Dopamin-Overload, der eine „Dopaminbremse“ auslöst – oft in Form von Schmerz [30:18]. Coaches lernen, dem Klienten zu helfen, diese Waage wiederherzustellen, indem er Dopamin-Trigger reduziert und bewusst neue, gesunde Verhaltensmuster (z. B. durch Sport und Belohnung) aufbaut [31:30].
Die Struktur der Neurocoach-Ausbildung
Die Online-Ausbildung, konzipiert als Ferncoaching-Zertifikat, gliedert sich in sieben thematische Module, die jeweils über drei Wochen laufen und eine Mischung aus Selbstlern-Videos (Wissenstransfer) und Live-Sessions (Coaching-Vorführungen, Supervision, Peer-Group-Übungen) bieten:
- Neurocoaching-Basis: Einführung in die Neurobiologie des Vertrauens und die Hebbsche Regel [34:38].
- Resilienz & DBT: Fokus auf die dialektisch-behaviorale Therapie zur Stärkung der Stresstoleranz [34:55].
- Somatic Release: Körperkontakt, Vagusnerv, Augenbewegungen und fasziale Ansätze zur Lösung neuronaler Blockaden [35:37].
- Systemische Muster: Entschlüsselung und Veränderung transgenerationaler Muster und epigenetischer Auslöser [36:15].
- Gesundheitscoaching (PNI): Vertiefung der Neurotransmitter und Hormonwirkungen, um den Klienten typgerecht zu aktivieren [37:28].
- Achtsamkeit & Spirit: Methoden zur Reduktion des Default Mode Network (DMN) und zur Steigerung der Herzratenvariabilität (HRV) [38:27].
Markus Roeder bietet mit dieser Ausbildung einen fundierten Werkzeugkasten für Coaches, die nicht nur auf der Verhaltensebene arbeiten, sondern ihre Klienten durch ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge von Gehirn, Körper und Psyche zu nachhaltiger Veränderung führen möchten.
Wenn Sie tiefer in die Materie einsteigen möchten, schauen Sie sich die gesamte Seminarvorstellung von Markus Roeder an: http://www.youtube.com/watch?v=wTOOgb_BqXg