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Polyvagal – und die feinen Wege der Lösung

Unser Körper, Geist und das soziale Umfeld sind enge miteinander verknüpft. Die Polyvagal Theorie von Stephen Porges erklärt einige der Reaktionswege in uns am Beispiel des X.ten Hirnnervs. Um kurz hören, was die Polyvagal Theorie eigentlich ist, empfehle ich Dir folgendes Video:

Wenn man verstanden hat, dass dieses System die Rhythmen im Körper weitergibt und steuert, dann erkennt man die Regulationsmachanismen in einem System. It’s all about energy. Und wie man mit dieser Energie umgeht ist wichtig.

Körperbereiche und Reaktionsmechanismen

  1. Der ventrale Vaguskomplex  startet aus dem dem Nucleus ambiguus in der medulla oblongata im Kleinhirn und ist ein myelinisierter Zweig des Vagus, ihn gibt es nur bei Säugetieren. Myelisiert bedeutet in dem Zusammenhang eine Schicht um die Nervenbahn, die neben vielfachen Funktionen auch die Art der Übertragung von Informationen verbessert. Dieser ventrale myelisierte Vagus versorgt die Organe oberhalb des Diaphragmas wie Herz und Lunge. Abzweig ist N. Laryngeus recurrens für die Stimme. Die aufsteigenden Bahnen besitzen Verbindungen zu den Nuclei von Hirnnerven wie N. Facialis und Trigeminus, sensorische Informationen spiegeln sich im Gesicht, Mimik und Spannung der Kaumuskulatur wieder. Auch Verbindungen zum N. Glossopharyngeus und Accessorius sind vorhanden. Das bedeutet, dass fast alle wichtigen mimischen Ausdrücke mit diesem Nerv verbunden sind und wir es den Menschen ansehen, wie dieser gerade aktiviert ist. Im besten Fall fühlen Verbundenheit (wichtig für Kleinkinder) Dieser oberere Vagus zeigt uns daher unsere Reaktion auf die Welt. Es geht um die Interaktion mit unserer sozialen Umwelt. Durch die Kontrolle des Herzschlags und der Atmung ist er auch Sofortindikator und Aktivator bei sozialen Schwierigkeiten. Fällt seine Wirkung als Hemmung der anderen Vagusbereiche weg, dann wird meist als erstes der Sympaticus aktiv.
  2. Das SNS (sympatisches Nervensystem) ist im aktiven Zustand für Flucht/Kampf zuständig und erzeugt Symptome wie Zittern, Schwitzen und erhöhter Puls. Wenn wir könnten, würden wir losrennen oder in der heutigen Zeit Handlungen durchführen, die zu einer Lösung führen. Der Sympatikus führt zu vielen Bereichen im Körper. Über den Solar Plexus wirkt er stark auf die wichtigsten somatischen Marker, wie Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse und Nieren. Diese werden nur geringfügig vom oberen ventralen Vagus gehemmt und sind somit bei starker Sympatikusaktivierung betroffen. Das kennen wir alle: Uns ist eine Laus über die Leber gelaufen oder das schlägt einem auf den Magen. Der Überlebensmodus hat kurzfristig hohen Energieverbrauch. Er ist eigentlich nicht für längere Zeiträume geeignet. Was in heutigen Zeiten viele Krankheiten ausmacht, weil wir das ignorieren.
    Symptome: sind oft Muskelanspannung, besonders die Rückseite. Der Mensch ist auf Flucht-Kampf vorbereitet. Der Herzschlag und Atmung sind erhöht, Augen sehr weit. Klienten mit langfristiger SNS Aktivierung sind zu aktiv, wachen in der Nacht öfters auf,
    HT-HP-NN Achse ist aktiviert. Wenn diese Phase zu lange dauert, werden Zellen abgebaut, die Energiespeicher werden ausgeschöpft und Krankheiten wie Entzündungen, Pilze, Stoffwechselstörungen finden statt.
  3. Der dorsale Nervus Vagus entspringt dem Nucleus dorsalis N. Vagi in der Medulla. Er ist nicht myelinisiert und daher auch nicht so aktiv in der Verarbeitungsfunktion wie der oberere NV. Dieser Zweig innerviert die Organe unterhalb des Diaphragmas und reguliert die Verdauung und besitzt auch einige sehr wichtige Fasern zum Herzen. Aufsteigende Fasern des dorsalen Nervus Vagus sind verbunden mit dem System der Schmerzverarbeitung. Bei großen Stress inhibiert er Herz und Lungen in Richtung Immobilisation. Puls und Atmung sinken, Stimme geht weg. Es entsteht ein dissoziativer nicht verbundener Zustand als „Energiesparmodus“ Wenn die Gefahr dann sich auflöst kann das sympatische System mit Flucht oder Kampf aktiviert werden und dann erst kann man in den Zustand des oberen ventralen Vagus kommen, der für Verbindung und Verbundenheit zuständig ist.

Die Coaching und Therapie Ansätze

Im Coaching sprechen wir von einem Stuckstate, wenn jemand den unteren dorsalen Vagus aktiviert. Unfähig eine Lösung zu finden und Rückzug bis hin zur Abschottung. Die Lösung für den Betreffenden ist es in die Bewegung zu kommen, seine Problem anzugehen und auf diese Art und Weise Lösungen zu erschaffen. Wenn die Selbstwirksamkeitserwartung SWE dann mit erreichten Lösungen steigt, beginnt auch wieder der soziale Kontakt und Verbundenheit kann eintreten.

  • Der Zustand des Gesundheitscoaches oder Coaches oder Therapeuten und dessen eigene Mimik ist ungeheuer wichtig für einen funktionalen Heilungsablauf. Der Coach muss daran glauben und das auch spiegeln:
  • Dass Handlungen zu Ergebnis führen
  • Dass das Ereignis nicht mehr lebensbedrohend ist, weil der Klient es überlebt hat und es vorbei ist.
  • Das Verbindung mit anderen Menschen erst langsam wieder gelernt wird.
  • Man mit Aktivierung von Gesichtsmuskeln das zugehörige Gefühl auch erzeugen kann!!!
  • Dass man mit der richtigen Beeinflussung Sicherheit geben kann/muss! Pacing, Leading, Mimik, Atmung, Klang der Stimme, Wortwahl.

Wenn Du wissen willst, wie man die Polyvagal Theory perfekt im Coaching integriert, dann erhalte das Übersichtsblatt zu einem besonderen Coachingformat, wenn Du Dich oben zum Newsletter anmeldest.

Im Somatic Release behandeln wir mit manuellen Ergänzungen:

Erste Phase der Stressbewältigung über den Vagus neuer Teil:

  • Gefühl,- Herz,-Kreislaufabgleich
  • Mimik und Kieferaktivitäten
  • Aktivität vom Limbic zu Hirnstamm in Verbindung zum Thalamus und Großhirn – präfrontaler Cortex: Nutzen für die Behandlung: Bewusstmachung und Öffnung für Lösungen.

Wenn kein Erfolg dann zweite Phase: Sympaticusaktivierung: Flucht oder Kampf vom limbischen System aktiviert: Behandlung Nebennieren – Limbic usw. emotionale Aufarbeitung, dann wieder zurück zu Erster Phase

Dritte Phase: Immobilisation mit Vagus alter Teil:

  • Bauchorgane checken, Behandlung Vagus zu Hirnstammbereich, Tonus eher niedrig, dissoziierter, depressiver Ausdruck, Atmungsprobleme bis Asthma, Herz,-Kreislauffunktionen herabgesetzt
  • Hirnstamm zu Limbic testen
  • Raus aus der Hilflosigkeit: Thema anschauen, was für Möglichkeiten hat der Klient ? Entscheidung treffen.
  • Achte auf folgendes Symptom: Schlaflos bis zum Morgen, dann kann der Klient einschlafen!
  • Krankheiten wie Geschwüre, Osteoporose, Tumore

Ferner kann man bestimmte endothermen Bereiche testen Drüsengewebe, Darm und Fortpflanzungsgewebe. Ist dort eine Spannung dann weißt das auf einen Stammhirnkonflikt hin:

  • eine Sache, die nicht verdaut werden kann
  • Existenzkonflikt – Geld ubnd materielle Werte
  • Dickdarm: Ärger und Gemeinheiten
  • Dünndarm: Nahrungsaufnahme, Sorge, das Geld nicht reicht
  • Magen: Revierärger: Grenzstreit, fremdgehen…. Arbeitssituationen.

Ektoderm: Epithel an Enddarm, Mund, Schleimhaut Mund bis Bronchien, Blase-Niere

Zugehöriges Gehirnareal ist das Großhirn.

  • Trennungskonflikte
  • Hautprobleme: Innenseite sagt aus: Ich will nicht getrennt sein, Außenseite sagt: Bleib mir vom Leib!
  • Nieren: … Ängste, ich fühle mich mutterseelenalleine gelassen. Dies führt zu Orientierungslosigkeit z.B. bei alten Leuten im Heim

Mesoderm: Bindegewebe wie Muskeln, Sehnen, Blut, Lymphe, Knochen

  • Integrität ist nicht gewährt, Selbstwerteinbruch
  • Bänderrisse, Knochenschwund, Muskelabbau, Lipome, Myome
  • zugehörig ist das Kleinhirn, Koordination, Gleichgewicht, Vermittlungsorgan zu allen anderen Gehirnanteilen motorisch.