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Glaubenssätze und NLP

Glaubenssätze – The world is what you think it is –
Oder : Wie Glaubenssätze unsere Wahrnehmung beeinflussen.

Was glauben Sie? Woran denken Sie bei diesem Satz?
Denken Sie vielleicht an die Religionen dieser Welt und deren Missionsdrang, deren Glauben auch zu unserem Glauben werden zu lassen?

Denken Sie vielleicht an die Politiker dieser Welt, mit deren Glaubwürdigkeit es nicht mehr weit her ist – Und das nicht erst seit dem Ausspruch von Bill Clinton, er habe mit dieser Praktikantin mit dem Namen Monika Lewinsky nicht sexuell verkehrt?

Oder denken Sie vielleicht daran, dass Liebe unerschütterlich sein muss und dass man sich ein Leben lang auf einander beziehen muss. Naja – vielleicht gehören Sie ja auch zur Fraktion: Nichts hält ewig, aber manchmal stirbt man eher.

So langsam kommen wir dem näher, was wir im NLP als Beliefs verstehen:
Vielleicht so: Beliefs (Glaubenssätze) sind Gewissheiten in uns, die unsere inneren Werte ausdrücken und uns in vielen Situationen beeinflussen und klare Aussagen liefern, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken müssen.

Dies ist durchaus praktisch, denn Glaubenssätze helfen uns, schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne lange darüber nachgedacht zu haben. Mancher erfolgreiche Börsenspekulant würde sonst immer noch alle Fakten miteinander abwägen, wenn nicht eine innere Stimme ihm gesagt hätte, was zu tun ist. Und mancher Geschäftsmann wäre wohl viel weniger erfolgreich, wenn nicht der Glaubensatz, dass er ein erfolgreicher Typ ist, nicht wie eine antreibende Stimme immer inmitten seiner Ohren leise säuseln würde.

Dies sind die positiven Aspekte der Beliefs und oft ist es wirklich so, dass diese innere gesprochene Worte sind. Gelernt durch Erfahrungen. „Ja gut so“, „Das ist richtig“, „Sicher ist besser“. Manchmal auch durch Werbung vorbei an unserem Bewusstsein direkt ins Unterbewusste geschleust. Tiernahrung gibt es bei einem bekannten Baumarkt (auch wenn die nicht 20% günstiger ist) oder mit der Emotion „Liebe“ verstärkte Aussage einer Fastfood-Kette.

Nach dem Aspekt des Big Mind Dennis Genpo Roshi Merzel haben wir in uns viele verschiedene Anteile – entstanden in unterschiedlichen Entwicklungsstufen unseres Lebens.
Und nach diesem Erklärungsmodell glauben auch einige eher jüngere Aspekte unseres Selbst noch Dinge, die zu deren Zeitpunkt durchaus nützlich gewesen sind. Vielleicht sind diese noch im Lauf des Lebens verstärkt worden.

Sicherlich kennen Sie die Aspekte der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen, also man glaubt, man kommt nicht gut beim anderen Geschlecht an und stellt sich somit so doof an, dass man auch nicht gut ankommt und dann noch mit einem Korb nach Hause geht und diesen zur Sammlung hinzufügt. So etwas kann leicht entstehen im Alter der Pubertät und sich dann festsetzen und das Leben solange mit seinem leisen Flüstern begleiten, bis es sich auflöst… Aber dazu später.

Glaubenssätze sind innere Wahrnehmungsfilter, denn wir nehmen das verstärkt wahr, was wir glauben. Und somit sorgt dieser Gedanke dafür, dass er am Leben bleibt, sich selbst immer wieder füttert. Das egoistische Gen von Richard Dawkins sollte vielleicht noch um das egoistische Mem, oder Meme erweitert werden.

Glaubenssätze helfen uns, die Wirklichkeit zu stabilisieren und uns zu orientieren. Dem Begriff Glaubenssatz haftet oft ein Makel an, als müsste man Glaubenssätze grundsätzlich auflösen oder verändern; doch über 99% unserer Glaubenssätze sind wertvoll.

Wenn man noch weiter hin sieht, erkennt man auch, dass Glaubenssätze nicht auf Logik angewiesen sind. Oft widersprechen sie jeder Logik und vertauschen Ursache und Wirkung.
Glaubenssätze und Gesundheit.

Wenn man sich seine eigenen Glaubenssätze anschaut, dann sieht man oft auch die Bilder, die mit der inneren Repräsentation dieser Sätze verbunden sind. Das ist – da ja der Satz meist der Treiber ist, der uns zur Aktion führt (oder hindert) – nur als unbewusster Aspekt vorhanden.
Und vor allem ist dieser Aspekt mit Gefühlen verbunden. Und je intensiver sich der Belief festgesetzt hat, umso intensiver wird auch das damit verbundene Gefühl sein. Dies braucht kein negatives Gefühl sein.

Nehmen wir mal einen Klassiker:“ Man muss viel leisten, damit man geliebt wird.“
Diesen Spruch wird man so selten direkt hören, doch wer einmal in seinem Leben eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hat und mit ärgerlichen bis wütenden Reaktionen der Eltern konfrontiert war, weiß, was es bedeutet, zur Leistung getrieben zu werden.

Dabei könnte das auch alles ganz anders laufen.
Dieser Klassiker mit der Pflicht kann durchaus auch gut verlaufen, und Kinder zu einem gesunden Maß an Ehrgeiz antreiben, doch leider auch vielfach negative Auswirkungen im Erwachsenenalter haben. Derjenige arbeitet gerne über seine Grenzen und intern streiten zwei Gefühle um die Vorherrschaft, wahrgenommen zu werden. Der Eine sagt – Ich kann nicht mehr – ich bin erschöpft.

Der Andere sagt „ Ich will geliebt werden für meine fleißige Pflichterfüllung. Beide haben durchaus positive Seiten. Bis eben der Crash kommt. Wird der Druck von beiden Seiten zu groß, sucht sich zum Beispiel der Körper mit seiner ganz eigenen Intelligenz Wege, sein Ungemach auszudrücken. Bauchgrummeln, Stresssymptome, die bedeuten: Hallo Du da oben – Achtung: Gefahr – tu was!
Und hier kann der Kreislauf der Erkrankung beginnen. Wie das weiter geht, kann man in vielen guten Ratgebern lesen. Und so finden sich oft in der Weisheit des Körpers viele gut gemeinte Reaktionen auf Spannungen zwischen internen Teilen und Beliefs, doch leider glauben wir eher daran, dass Krankheit etwas ist, das uns quasi von Außen anfällt. Und nicht, dass es aus einem internen Kampf verschiedener Systeme heraus geschieht.

Hierzu noch eine kurze Bemerkung: Auch das es innere Teile gibt, die nicht einer Meinung sind, ist wichtig. Denn das schafft uns Vielfalt. Aber Leben ist Ambivalenz. Wichtig ist hier immer, dass es eine innere Instanz gibt, die die Entscheidung übernimmt und dies, wenn möglich, klar durchsetzt. Also so etwas wie einen inneren Manager, König, Souverän, Vorstand. Suchen Sie sich eine Methapher aus.
Um in der Business-Methaper zu bleiben: Möchten Sie, dass es im Kopf wie in einer Firma zugeht, die Ihre Zeit in ewigen Meetings verbringt und vor lauter Diskussion nicht mehr zum produzieren kommt? Wir wollen uns ansehen, was man aus der Sicht des NLPs tun kann, um dies zu lösen. Wichtig ist hier immer, zu elizieren was denn die positive Absicht ist und diese mit ins Ziel zu integrieren. Sonst kann keine Änderung eintreten. Elizieren bedeutet in diesem Zusammenhang: Erkenne das Bild, die Logik oder den Treibersatz, welcher den Belief definiert.

Manche Beliefs kann man aushebeln, indem man die Logik der Beliefs zerstört. Mit der Übung von Satir oder Reframing oder Sleight of Mouth Patterns kann beim Gespräch die Unsinnigkeit herauskommen. Allerdings muss das ein klares Erkennen beim Klienten ergeben. Oft sind es kurze Momente, die deutliche Emotionen frei setzten (Grinsen, Lachen, Verwirrung,…).
Zum anderen kann man neue Beliefs integrieren und diese stärker machen als das alte. NLP nutzt die Möglichkeiten der Submodalitäten. Hilfreiche Beliefs können Sätze sein. Ein einfacher Weg für sich selbst ist die Autosuggestion. Probieren Sie mal folgenden Satz:

Ich nehme mich an, wie ich bin, freue mich, gesund in dieser Welt zu sein und genieße es, anderen Menschen mein Bestes zu schenken. Ich WILL auch für mich das Beste und weiß, dass ich viele Qualitäten und Möglichkeiten habe, die Entscheidungen klar zu treffen, die mich zu einem erfolgreichen glücklichen Menschen machen.


Sprechen Sie diesen Satz 3 x täglich mit dem Bild wie Sie dies erreicht haben
(1 Monat lang)
Für Glaubenssätze, die im inneren Kampf bereits den Schmerzkörper erreicht haben und Manifestationen auf der physischen Ebene hervorgebracht haben, braucht es weit emotionalere Prozesse.

Oftmals liegt dieser Kampf hinter einem Nebel und erst wenn wir die Nebelschicht lösen, oder versuchen den Glaubenssatz einfach zu verändern, zeigen sich Verletzungen, die irgendwann zur Geburt des Satzes geführt haben. Damals war dieser Glauben die einzige Möglichkeit normal mit sich und der Welt umzugehen und hängt daher mit der Fähigkeit des Gehirns zusammen bestimmte Erfahrungen zu verdrängen.

„Ich werde nicht geliebt, weil ich auch mal geschlagen werde und muss daher stark werden, damit ich mich davor schützen kann.“ . Eine bestimmter Typus Mensch glaubt daran und entwickelt ausgeprägte Muskeln und Oberkörper zum Schutz vor Verletzung.

Doch in der Zeit als Erwachsener wird dies oft nicht mehr in diesem Ausmaß benötigt. In einem Prozess, wie der „Inner Journey“ kann man sich neu emotional entscheiden und vor allem auch verzeihen. Dies ist nicht immer ein einfacher Prozess, doch wenn man durch den Prozess ist, dann braucht man den Glaubenssatz nicht mehr und kann einfach an der Stelle einen neuen Satz haben. Der wird zwar nicht unbedingt heißen: Ich werde geliebt, aber im oben genannten Beispiel reicht auch: Ich bin offen und lasse zu, dass ich geliebt werde. Dies ist die Verbesserung, die dem oben genannten Typus endlich die Möglichkeit gibt, zu lieben ohne sich ständig zu schützen.
Hat sich der Kampf gelegt, kann der Körper wieder heilen. Hilfreich ist es dabei immer auch, sich selbst nicht ganz so wichtig zu nehmen, denn das verringert die Kraft der mentalen Geister. Ebenso nützlich ist auch, sich innerlich mit etwas Demut zu füllen zu einer universellen Kraft, die sich auf dieser Erde immer wieder besondere Herausforderungen einfallen lässt.