Für ein Seminar geht es darum ein Team auf ein gemeinsames Ziel auszurichten und dann gemeinsam diesen Weg zu gehen. Ziele finden, definieren und in Bewegung setzen ist das Thema der Gruppe. Gleichzeitig soll im Teamevent der Zusammenhat gestärkt werden, denn Teamarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg
Doch wie schafft man es aus Individualisten/innen, wie wir heute oft sind, ein gut abgestimmtes und effektiv kooperationsfreudiges Team zu erschaffen?
Schauen Sie sich mal eine Rudermannschaft an. Erfolgreich sind Teams, in denen jeder das beste gibt und dazu noch im Takt mit den anderern handelt. Ein wenig komplexer ist es beim Motorsport. Hier sind die Rollen meist noch weiter verteilt und trotzdem ist ein exaktes Einstimmen aufeinander notwendig um den Sieg zu erzielen. Diese Aspekte sind es, die Teamwork ausmachen.
Auch bereits in spezialisierten Arbeitsumgebungen erschafft spezialisiertes Vorgehen extreme Leistungen. Schauen Sie sich die Ärzte und das Personal in einem Operationssaal an, die gemeinsam zum Wohle des Patienten arbeiten. Hier darf nichts schiefgehen und jeder muss genau wissen was zu tun ist. Nur klare Vorgehensweisen und Erlernen der Ablaufstrukturen, sowie das aufeinander Abstimmen bringen solche Ergebnisse. Oder möchten Sie irgendwo operiert werden, wenn Sie wissen, dass der Anästhesist lieber mal 5 Minuten mit seiner Frau telefoniert, statt sie zu betäuben und der Chirurg das nicht mitbekommt. Nein sicher nicht. Ein gutes Team braucht Vertrauen, dass die anderen Ihren Job perfekt machen.
Dies beginnt in der Produktion und ist wichtig in Verwaltungsteams oder Produktionsteams. Und gerade Individualisten in Managementteams sollten dieses Verhalten noch am besten heute lernen und üben.
Was bringt Teamarbeit?
Man kann optimale Teamarbeit durch drei Faktoren ausdrücken:
- wirtschaftliche Faktoren sind geprägt durch Kostensenkungen und Reduktion von Doppelarbeiten, Effizienzsteigerung und Ablaufoptimierung
- menschliche Faktoren sind bessere Abstimmungen und Anerkennung der Erfolge. Besserer Zusammenhang in Krisenzeiten und damit bessere Stressresistenz. Was wiederum der Gesundheit der einzelnen Teammitglieder zustatten kommt.
- Erhöhung der Flexibilität, und Erhöhung bessere Reaktionsabläufe in der Prozess- und Produktinnovationskette,
Welche Faktoren definieren ein gutes Team?
- Führung – Übernimmt jemand Verantwortung für die individuellen Aktivitäten? Ist dieser dazu aufgrund seiner/ihrer Kompetenz legitimiert?
- Leistungsbereitschaft – Sind die Teammitglieder an anspruchsvollen Zielen ausgerichtet und streben auch nach laufender Verbesserung?>
- Arbeitsstruktur– Hat das Team eine praktische, systematische Art zur Bewältigung der Aufgaben gefunden. Ist diese dokumentiert oder sogar zertifiziert?
- Klima – Fühlen sich die Teammitglieder wohl und gehen diese offen und wahrhaftig miteinander um?>
- Kreativität – Werden in der Gruppe neue Dinge ausgedacht und ausprobiert?
- Kommunikation – Fließen die richtigen Mengen an Information und hat das Team Konfliktfähigkeiten und Kritikfähigkeiten?
- Besteht Raum für persönliche Weiterentwicklung im Teamkontext?.
- Bestehen kommunikative und vertrauenswürdige Beziehungen zu anderen Gruppen/Teams?
Maßnahmen für Teamentwicklung mit gemeinsamen Ziele?
Teamentwicklung ist ein Prozess, der durch mehrere Phasen gekennzeichnet ist. Wissenschaftlich beschrieben durch Tuckmann.
Bei einer Teamentwicklung im Rahmen von neuen Zielen mit einer Führungsmannschaft eines Unternehmens habe ich in einem Tag, der sowohl Teambildung als auch Ziele und Visionsfeld sein sollte eine aktive Vorgehensweise geplant, bei der es vor allem darum geht, dass Ideen aus dem Team kommen. Somit werden automatisch alle Phasen durchlaufen.
Ablauf der Teambildung mit Zieledefinition?
Phase 1 – Wir beginnen nach der Startphase mit einem Aufwärmer – der auch wenn er noch nichts mit dem eigentlichen Thema Ziele zu tun hat, doch schon ein wenig die Beteiligten darauf einschwingt, dass es jetzt ein Miteinander gibt und das Zusammenarbeit und Konzentration dabei wichtig sind.
Dazu starten wir mit dem Spiel Strippenzieher. Dabei wird ein Stift an mehrere Schnüre gespannt und ein Team soll damit seinen Weg durchs Labyrinth zeichnen. Auf Youtube gibt es nur Variante davon. https://www.youtube.com/watch?v=iMpJOlgC6p4
Phase 2 – Thematisieren von Zielen – Wieso ist das Erschaffen von Zielen eine Notwendigkeit, ohne die kein Team wirklich in die richtige Energie kommt. Was haben Werte damit zu tun und noch weiter: Was hat eine bessere Stressresistenz mit Zielen in einem Teamevent zu tun? Diese Fragen mit den Antworten werden der erste theoretische Vorbau für diesen Block.
Dann beginnen wir uns zu wundern. Die Wunderfrage aus der lösungsorientierten Coachingwelt hilft auch Teams sich erst einmal in einen Zustand zu versetzen, um überhaupt einmal zu sehen wie denn das Ziel für das Unternehmen aussehen könnte. Dies wird immer in Dreiergruppen durchgeführt. Einer interviewt und einer steht für interne Veränderungen und Ziele und der Dritte steht für externe Veränderungen und Ziele.
Für die gesamte Mannschaft werden dann noch unterschiedliche Kontexte definiert. Kundenprojekte, Marketingmaßnahmen, Organisationsstrukturen, Entwicklung bestimmter Bereiche, …
Die Wunderfrage ist folgende: Wenn Du heute nach Hause gehst, dann einen schönen Abend hast und danach Schlafen gehst. Tief und fest schläfst .. und Du morgen früh erwachst, dann ist das Wunder geschehen. Es hat sich (innerhalb des Unternehmens / im Erfolg des Unternehmens ) das verändert, was Du Dir von Deinem Unternehmen/Team/Mitarbeitern am meisten wünscht. Das Wunder kam einfach über Nacht.
Wann wie und woran merkst Du es als erstes? Woran noch? Wer bekommt das Wunder noch mit? Welche einzelnen Menschen oder Gruppen erleben dieses Wunder noch?
Dann folgen noch eine Reihe von Fragen um dieses Wunder und seine Grenzen zu definieren?
Welche Ressourcen stehen im Wunder noch zusätzlich oder erweitert zur Verfügung?
Welche Hindernisse habt Ihr überwunden um dorthin zu kommen?
Wann war es denn schon ein wenig in der Vergangenheit wie beim Wunder?
Was ist vom Wunder nicht betroffen?
Die Antworten auf die Fragen werden notiert und dann im Plenum zusammen getragen.
Aus dem Gesamtsystem gibt sich jetzt ein guter Überblick über die Wünsche und Sichten der einzelnen Teilnehmer?
Phase 3 : Danach folgt eine Organisationsaufstellung mit den Wundern. Dabei werden Beziehungen zwischen den einzelnen Aspekten erfahren. Näheres darüber würde diesen Bericht sprengen und wird später genauer berichtet.
Phase 4 : Konkretisieren der Ziele:
In der Phase 4 beginnen wir mit einem Disney Prozess die einzelnen Aspekte der Ziele.
Die Gruppe wird aufgeteilt in drei Bereiche –
- den Träumer, der Ideen der Wunder aufnimmt und weiter träumt, ohne zu bewerten
- den liebevollen Kritiker
- den produzierenden Realisten.
Der Weg der Ideen ist vom Träumer zum Kritiker und dann zum Realisten und so weiter. Dabei werden die gesammelten Ideen immer von einem der Teilnehmer an die nächste Gruppe weiter gegeben. Ziel ist es ein tiefgreifendes Verständnis der Machbarkeit von Ideen zu bekommen.
Phase 5: Das Interview in der Zukunft.
Dieses wunderschöne Format erschafft einen Kontext, in dem in der Zukunft die Mitglieder der erfolgreichen Firma/Unternehmen/Team/Bereich unglaubliches vollbracht haben und damit im Fernsehen interviewt werden. Dabei sind zum Beispiel der Chef, der Finanzchef, der Marketingleiter, ein spezieller Kunde, und so weiter. Alles wird von einem Interview moderiert und Fragen werden dazu gestellt. Alles soll so positiv wie möglich berichtet werden.
Phase 6: Der Weg der Gruppe dorthin.
Als Abschluß der Veranstaltung bietet sich das Format Acid River an (oder auch Hot Choclate River). bei dem alle Teilnehmer gemeinsam versuchen müssen ins Ziel zu kommen, sich auf den Weg zu halten und die richtigen Schritte unterstützend gemeinsam erschaffen müssen. Die gewählte Variante ist so aufgebaut, dass es das Team nur gemeinsam schaffen kann das Ziel zu erreichen.
Das Ende ist jetzt noch Feedback und Blitzlicht und dann kommt die Umsetzung im Unternehmen.