Lernen ist ein Prozess, der den ganzen Körper fordert, unsere Emotionen benötigt und unseren Körper und Geist wachsen lässt. Als Trainer für IT, Persönlichkeitsentwicklung und Themen aus dem Gesundheits/Wellnessbereich habe ich gerade auf diesem Umfeld lange geforscht und entwickelt. Ich arbeite mit Ärzten und Osteopathen zusammen, mit Psychologen und Technikern. Und immer mit der Frage: Wie kann ich über Stunden, mehrere Tage und Wochen ein Thema interessant aber auch effektiv und klar lernen / bzw unterrichten. Ich selbst habe Techniken der NLP, des Superlearnings, des Mastersystems, der Suggestopädie , Powerreading, Speedreading, und Photoreading studiert, sowie eigene Techniken entwickelt die Prozesse der Wissensaufnahme effektiver und schneller machen. Ich bin heute ein gefragter Trainer, vor allem bei anderen Trainern und meine Train the Trainer Seminare sind mein ganz persönlicher Erfolg, wenn erfahrene Trainer diese Kurse verlassen, mit dem Gefühl, etwas wirklich neues gelernt und erlebt zu haben.
Nun also zum Thema Lernen: Folgende Punkte wollen wir uns im Detail betrachten. Alles Punkte sollen zuerst einmal als Vorannahme angesehen werden, die durch die Praxis bestätigt oder widerlegt werden:
- Lernen hat einen starken emotionalen Aspekt
- Lernen hat einen starken körperlichen Aspekt
- Lernen muss zu 90% unbewusst geschehen
- Aspekte des Lernens aus dem NLP
- All – Wissen zwischen Himmel und Erde?
- Rhythmus ist der magic Attraktor des Lernens
Lernen muss Spass machen, damit wir das Gelernte uns merken und umsetzen können. Dies gilt auf jeden Fall heute als Grundlage jeglichen Lernens. Heerscharen von Wisenschaftlern haben in Untersuchungen festgestellt, dass wir besser lernen, wenn Emotionen wie Freude, Ruhe, Gelassenheit dabei sind. Dies ist auf jeden Fall von höchster Bedeutung. Und kein Unterricht oder Training oder eigener Lernprozess sollte ohne diese Aspekte durchgeführt werden ( Die Wirklichkeit sieht allerdings noch ganz anders aus ) Trotzdem wird dabei oft übersehen, dass neben diesen positiven Effekten auch berücksichtigt werden muss, dass jede Anstrengung – sei diese noch so fidel – nach geraumer Zeit dem allgemeinen Anpassungsgesetz unterworfen ist. Der Körper und der Geist senden Signale aus, die dem Lernenden melden, jetzt ist es genug, ich bin müde , ich kann nicht mehr. Teilnehmer in Kursen, Schüler in der Schule, Lesende von Büchern. Jeder wird diese Signale früher oder später bemerken. Bei Schülern wandeln sich diese Gefühle schnell ins Gegenteil um. No Bock, Stimmungen in Klassen können schnell kippen. Bei Erwachsenen laufen Stressvermeidungsprogramme an. Zigarette, Kaffee, Widerstand. Motivation ist ab diesem Zeitpunkt gefragt: Vom Trainer oder von jedem selbst. Und die Motivation muss nun den Willen ansprechen. Das Innere ja für den Lernprozess muss aktiviert werden. Es tut gut, seine Grenzen ein wenig zu erweitern, ein wenig weiter Richtung der magischen Grenze zu puschen, von der das allgemeine Anpassungsgesetzt sagt, dass der positive Eustress plötzlich umkippt in den soggenannten Distress. Jeder weiterer Versuch der Steigerung würde nun, nur zu mehr Widerstand, oder in weiterer Folge zu einem emotionalen/körperlichen Zusammenbruch führen.
Was also tun, wenn der Lernprozess einer Gruppe oder einer Person an diese Grenze kommt. Dies ist ein kritischer Punkt. Oftmals falsch verstanden, oft auch sind die Reaktionen an diesem Punkt falsch interpretiert.
- Schauen Sie sich eine Klasse von Schülern an.In der Pause beginnen die Jungs heute sich zu streiten, zu pöbeln, zu raufen, zu rennen, zu streiten. Die Mädchen ziehen sich zurück kichern, streiten auf Ihre Art und Weise. Oft gesehene Abläufe an deutschen Schulen. Mittlerweile laufen auch extreme Aktionen ab, wie das verteilen von Gewaltvideos über Handys.
- z.B Erwachenengruppen trinken Kaffee, rauchen eine Zigarette, oder gehen sich aus dem Weg oder reden über negative soziale Aspekte oder Personen, um sich intern über diese zu stellen. Das letztere ist eine allgemein bekannte Methode zum Abbau von Stress in Gruppen. Sind Sie Trainer: Dann achten Sie mal darauf.
- Dies sind nur negative Beispiele, es gibt auch viele andere posive Aktionen um Stress abzubauen.
Was hat das alles zu bedeuten. Es heisst, dass die Emotionen, die durch den Stress aufgestiegen sind, versucht werden zu verarbeiten. Jeder auf seine Weise, jeder so wie es seinem Denken und seinen Glaubensystemen entspricht. Am natürlichsten sind noch die Aktivitäten der Kinder. Laufen rennen, Aggression sind natürliche Aspekte. Kaffee und Nikotin hingegen sind perfekte Emotionsblocker.
Und zwar im wörtlichen Sinne. Die für die emotionale Verarbeitung notwendigen chemischen Rezeptoren, Neurotransmitter, oder ähnliche Substanzen werden geblockt. Das Ergebnis ist eine kurzfristige Lösung des auslösenden Gefühls: Ich kann nicht mehr. In zweiter Linie aber eine Lüge an uns selbst. Besser wäre es gewesen, das Gefühl des Stresses zu spüren, bis es wie es normal ist auf einen ursprünglichen Level zurückgeht.
Ein Training oder ein Unterricht sollte dieses Abläufe beachten. Es ist der Rhythmus der die Musik macht. Es ist das Spielen mit den Emotionen, dass einen guten Kurs ausmacht. Es ist ein zeitlicher Rhythmus, der ein effektives Lernen ausmacht ( Siehe auch NLP ) Ausserdem werden neue Strukturen bzw. Muster langsam erworben, d.h. „Inputs“ müssen konstant gehalten werden, bis ein Lernvorgang abgeschlossen ist. Ständige Veränderungen von Situationen und Bedingungen verwirren und behindern damit das Lernen. Besonders negativ auf den Lernprozess wirkt sich das Fehlen von Strukturen aus. Wer noch keine Orientierung über ein bestimmtes Sachgebiet hat, wer die grundlegenden Begriffe nicht kennt, der kann auch mit noch so viel Fakten nichts anfangen.
Lernen, NLP und Körper
Lernen ist ein Aspekt des ganzen Körpers. Nicht nur, dass Lernen heisst, neue Verknüpfungen der Synapsen zu erzeugen, oder im Bestfall sogar neue Nervenzellen zu erzeugen. Nein, neben verschiedenen Hirnzentren sind auch verschiedene körperliche Zentren beteiligt. Um zu verstehen, was Lernen bedeutet, betrachten wir, zugegebenermaßen stark vereinfacht, einen solchen Vorgang. Sie wollen englische Vokabeln lernen. Wie tun Sie dass? Vielleicht vertrauen Sie auf die Macht der Wiederholung, Sie sagen sich das Wort solange vor, bis Sie es beherrschen. Oder Sie schreiben es, oder Sie stellen sich das Wort als geschriebenes Wort vor Ihrem geistigen Auge vor. Was auch immer Sie tun, Sie werden es auf diese Art und Weise öfter tun müssen, bevor der gewünschte Effekt eintritt. Natürlich kann es sein, dass Sie bereits andere interne Techniken haben, die besser funktionieren. Dann beglückwünsche ich Sie dazu. Doch trotz allem müssen wir eine interne Hürde überwinden, bis die Information aus Ultrakurzzeitgedächtnis ins Kurzzeitgedächtnis und dieses Wiederum ins Langzeitgedächtnis übergeht. Stellen Sie sich das bitte nicht wie Speicherbereiche im Gehirn vor, sondern eher als Verbindungen zwischen verschiedenen Nervenzellen, die erst instabil sind und später unter bestimmten Bedingungen chemisch stabilisiert werden. Und je öfter dies passiert, desto einfacher wird es, den Zugriff auf diese Information zu erlangen. Dreh und Angelpunkt dieses Ablaufs ist der Hippocampus. Und der ist stark verschaltet mit dem limischen System. Und damit mit dem was NLP verändern möchte.
Und zwar nach folgendem Schema :
1.) Informationen entspannt aufnehmen.
2.) Informationen in geeigneter Zeit unbewusst verarbeiten.
zu 1.)
Aus den vorher beschriebenen Erkenntnissen ergibt sich, dass Lernen, vor allem ein super schnelles Lernen (Superlearning), in einem Zustand der freudigen erwartungslosen Entspanntheit geschehen muss. Unser Gehirn und unser Körper sind dabei höchst aufnahmebereit. Wichtig ist, dass keine äußere Spannung diesen Prozess stört. Eigentlich sollte es sogar soweit gehen, dass alle aufgenommenen Informationen nicht vom Bewusstsein analysiert werden. Warum ? Weil das Bewusstsein mit seinen 7 +-2 Informationseinheiten pro Sekunde sehr langsam ist und weil während dieses bewussten Prozesses eine starke Filterung von Informationen geschieht, um zu verhindern, dass zu viele Informationen auf einmal vom Bewusstsein verarbeitet werden.
Negative Emotionen und auch Glaubensätze und Erwartungen müssen erst einmal ausgeschaltet werden. Ganz geht das nicht, doch ich kann bewusst einen wurderschönen Zustand erreichen, in dem ich vielleicht mit leichter klassischer Musik oder einer entspannten Haltung offen bin. Moderne Superlearn Methoden machen sich das zunutze. Und auch wenn Sie es nicht glauben. Durch so eine Konstellation ist es möglich Mengen an Daten zumindest erst einmal aufzuehmen. Beim Photoreading blättert man die Seiten im Sekundentakt durch und photographiert jede einzelne Seite innerlich. Mit ein wenig Technik und Übung können Sie so 300 Seiten in 6 Minuten aufnehmen.
Bei Gruppenprozessen könnte könnte man jeweils vor und nach einem Thema eine komrimierte Trance mit den wichtigsten Themen durchführen um Informationen schon mal vorab
zu 2.)
Aufnehmen heisst aber noch lange nicht wissen. Stellen Sie sich eine Uniparty oder Schulfeier vor, zu der erst einmal alle Schüler oder Studenten hereingelassen werden. Zuerst einmal wird ein völliges Durcheinander sein, doch dann bilden sich Gruppen. Manche kleiner manche größer. Und dann beginnt in Thema in der Gruppe. Und je mehr sich jemand mit so einem Thema indentifiziern kann, dest mehr wird er sich zugehörig zu einer Gruppe fühlen. Und je länger der Abend, desto eher hat so jeder seinen Platz gefunden, oder wenn nicht, dann geht er nach Hause.
So ähnlich ist das auch mit den Informationen. Durch die Entspannung haben wir die Tür weit aufgemacht und viele Informationen hereingelassen. Diese müssen jetzt erst einmal Ihren Platz finden. Ähneln die Informationen bereits bekanntem Wissen, werden Sie sich schnell dort etablieren. Das heisst, es beginnt eine chemische Reaktion, welche die Bildung von Synapsen aktiviert. Information ist wie eine Welle aus Wüstensand, die in Teilen einer Sekunde durch unser Hirn bläst und sich dort niederlässt, wo Anknüpfpunkte sind. Interessante Artikel finden Sie dazu in den Büchern des Bewusstseinsforschers Wilhelm H. Calvin [].
Die NLP Lösungen zum Lernen
In den siebziger Jahren machten Richard Bandler und John Grinder Experiemente, wie man erfolgreich mit dem Gehirn umgeht. Dabei haben sie führende Therapeuten der damaligen Zeit modelliert. Was dabei herauskam waren die Grundlagen des NLPs, oder der Neurolinguistischen Programmierung. Ich nenne es lieber neurolinguistische Prozessarbeit, was dem eigentlichen Kern näher kommt. Wenn Sie mehr über NLP wissen möchten dann hier : www.dvnlp.de
Für das Lernen aus NLP Sicht, in Verbindung mit dem Wissen der vorangegangenen Kapiteln ergeben sich interessante Anwendungsmöglichkeiten:
Lernen auf allen Ebenen: NLP definiert als aktive Sinnesanäle die VAKOG, visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, und gustatorisch. In unserem Gehirn befinden sich Repräsentationen dieser Kanäle. Jeder Mensch hat seine individuelle Verlagerung, welche Kanäle mehr oder weniger wichtig repräsentiert sind. Beim Training für größere Gruppen, ist es von Vorteil, wenn alle Kanäle angesprochen werden, so dass jeder mit dem Thema eine mehr oder weniger gute Repräsentation und damit Verknüpfung im Gehirn erzeugen kann.
Individuelles Lernen muss hingegen herausfinden, auf welchm Kanal ein Lernender am besten aufnimmt. Aaron, ein 11 jähriger hatte extreme Probleme beim Lernen von Vokabel. Als ich herausfand, das er Filme bis ins Detail erzählen konnte fingen wir an Vokabel visuell zu lernen. Geht denn das. Aber ja! Sie müssen nur weg von dem Denken, dass Vokabeln nur intern gesprochen gemerkt werden können. Wir fingen mit Subjekten an, malten im Kopf die Worte auf die Subjekte. Stellen Sie sich mal einen Cola Automaten vor. Wo steht das Wort „Coke“ und wie geschwungen ist es. Stellen Sie sich vor, wie dieses Wort anfängt zu zerließen und sich dann an einer neuen Stelle wieder zusammensetzt. Mit genügend Techniken und regelmäßiger Übung geht das irgendwann sehr schnell die Worte wieder abzurufen. Auch Verben und Adjektive können so schnell gelernt werden, wobei die Vorgehensweise etwas komplexer ist.
Ich erinnere mich an einen Kollegen von mir, der als Trainer von Memory Techniken sich viele tausend Wörter auf Zuruf merken konnte und dann wieder in der richtigen Reihenfolge wiedergeben konnte. Die benutzte Technik war das bekannte Major System. Er wurde eingeladen zu einem komplexen Gehirntest, bei dem Stundenten überprüft wurden wie gut Sie mit schnell am Bildschirm auftauchenden Worten umgehen konnten. In den weiteren Stufen wurden noch Rechenaufgaben dazwischen geschaltet. Es war nie genug Zeit eine spezielle Technik zum Lernen zu entwicklen, dafür kamen die Worte zu schnell. Später kamen die Worte noch einmal, dann musste man herausfinden, welche Wörte nicht dabei waren. Er hatte in jeder Runde 100% Trefferquote, ohne dass er eine Technik im speziellen angewandt hat. Die Wissenschaftler waren erstaunt. Man könnte es sich so erklären, dass sein Gehirn sich an die Aufnahme von visuellen Informationen angepasst hat und optimiert hat. Lernen wird zum Kinderspiel.