Arbeit sollte im gewissen Maße herausfordernd sein und zwar genau so viel, dass es Freude bereitet. Doch meist arbeiten Menschen über dieser Grenze und mit der Zeit wird aus dem Ansporn eine Belastung. Je nachdem wie das Team zusammenhält und Anerkennung für diese Mehrarbeit gibt ist das oft trotzdem gut machbar. Doch fehlt Rückhalt bei gleichzeitiger Überforderung beginnt der Abwärtstrend des menschlichen Energiesystems an dessen Ende der Burnout steht – wenn nicht vorher andere Krankheiten das unterbrechen.
Menschen erleben also Ihren Job in diesem Fall als Maloche – als ständiger Kampf und Auseinandersetzung. Und dies ist nicht nur durch den Druck von oben zu erklären, sondern ein Teil davon ist das Ergebnis eines Teams, welches sich selbst in einen “Down” Zustand bringt.
Interessanterweise gibt es manche Menschen die erst dann aufleben, denn wenn es was zu jammern gibt, sind diese großartig. Denn ihr Leben bekommt dann wieder einen Zuspruch und das Leiden, welche diese in sich tragen wird im Außen bestätigt. Den Preis dafür haben allerdings alle Teammitglieder zu tragen, weil die meisten eben doch versuchen in einen “Up” Zustand zu kommen und miteinander wertschätzend und produktiv zu arbeiten. Doch dieser Wunsch braucht eben klare Umsetzungen, gegenseitigen Respekt und auch einen Focus auf lösungsorientiertes Vorgehen. (Was den Jammerern nicht passt). Hier hilft übrigens auch, wenn die richtigen Verantwortlichkeiten gesetzt und eingehalten werden.
Teamleitungen sollten die negativen Tendenzen erkennen und frühzeitig intervenieren. Denn dort wo Leiden statt Produktivität ist, steigt die Krankheitsrate und auch die Zahl der Burnouts. Wir brauchen als Menschen im Arbeitsleben Freude und Anerkennung in allem was wir tun, weil damit eine positive Energiebilanz im Körper aktiviert wird. Manche holen sich diese aus inneren Ressourcen, aber andere sind eben mehr durch den Zuspruch von außen abhängig. (Oft auch im helfenden Gewerbe zu finden). Als Leitung kennen Sie Ihre Mitarbeiter und wissen, was diese brauchen. Nur alleine den Druck und die Verantwortlichkeit zu erhöhen, so wie es die meisten Unternehmen tun, wird zwar mehr Produktivität erschaffen, aber keine Prävention vor Burnout sein.
Hier kann Coaching viel verändern. Sowohl in der Arbeit mit Einzelnen als auch im Teamcoaching. Um Menschen aus den Abwärtsspiralen heraus zu bekommen ist es manchmal erst das Erkennen und Verändern der „Down“-Muster der ganzen Gruppe, welche den entscheidenden Lösungsweg erschaffen.
Was Gruppe dabei bedeutet ist abhängig vom Arbeitsumfeld der betroffenen Teammitglieder. Manchmal reicht es schon, wenn ein Schreibtischkollege dabei ist und man sich gegenseitig in einen guten Zustand (Up) bringt und sich unterstützt, statt über den Gegenüber zu jammern. Ergebnis ist bessere Abgrenzung, bessere Priorisierungen und damit im Ergebnis auch effektiver und entspannter zu arbeiten.
Eine ganz wichtige Rolle haben Führungskräfte. Diese stehen in der Hierarchie der Verantwortlichkeit höher und haben damit einen höheren Einfluss auf den Zustand der Gruppe. Meist sind diese sich dieser Verpflichtung nicht bewusst. Diese denken gerne: „Es geht doch nur um die Arbeit“. Dass jedoch der Mensch ein soziales Wesen ist und Bindungsstrukturen, die auch in Gorillaclans zu sehen wären, sich in der Arbeitsumwelt auch spiegeln, lässt die meisten erst einmal mit Unverständnis zurück. Doch Chefs aufgepasst: Je mehr sie sich um Ihre Mitarbeiter kümmern, desto gesunder ist Ihre Belegschaft. Und je mehr Sie gesundes Arbeiten vorleben, desto mehr wird man Ihren Entscheidungen auch glauben.
Auch ein dritter Aspekt darf nicht vernachlässigt werden: Die Muster, welche in einen Burnout führen sind natürlich komplex. Private und berufliche Probleme geben sich dabei oft die Hand. Daher sind für anfällige Menschen auch Coachings so effektiv, wenn diese den ganzen Menschen sehen. Denn die Muster hinter der Krankheit sind nicht “gottgegeben” sondern Entwicklungen eines ganzen Lebens. Und wie schon gesagt, auch alle im Team und die Struktur der Hierarchien tragen dazu bei.
Als Coach habe ich oft mit Einzelpersonen zu tun und ich bringe diesen bei, effektivere Grenzen oder Umgangsmöglichkeiten mit schwierigen Situationen oder Menschen zu lernen. Doch am effektivsten kann ich im Teamcoaching arbeiten, wenn ich die Verantwortung für die gemeinsame Gesundheit wieder an jeden Einzelnen im Team zurückgeben kann.
Also: Gesundheit als gemeinsamer Prozess – packen Sie es an! Coaching kann Wege zeigen.