Wenn wir Aufstellungen leiten, erfahren wir immer wieder kehrende Muster. Und oft sind Überbegriffe hinter diesen Mustern die Themen Liebe, Schuld, Angst und Scham.
Ein Beispiel: Ein Teilnehmer unserer systemischen Ausbildung hat eine Historie des Scheiterns hinter sich. Schon in seinem ersten Job wurde er trotz guter Leistungen plötzlich und unerwartet gekündigt. Er hat sich wieder aufgerappelt, zusätzlich studiert, wieder einen Job gefunden, wurde wieder gekündigt. 3 JAhre ohne Job, wieder einen gefunden, und selbst wieder gegangen, und die nächsten 15 Jahre das Spiel noch 3x wiederholt. In seinem jetzigen Job kriselt es gerade und die Angst vor dem Versagen sitzt ihm mitsamt einem Burnout im Nacken. Der jetzt 50-jährige kann nicht mehr.
In einer Aufstellung beginnen wir das Muster genauer zu betrachten. Was macht sein Leben und seine Haltung, trotz hoher fachlicher Kompetenz, so chaotisch. Welche Kräfte wirken, dass er immer wieder etwas kreiert, was Versagen bedeutet?
Zuerst einmal ist ein Muster der Dissoziation zu erkennen. Ein Schutz, damit der ständige Verlust, der stattfindet nicht seine emotionale Schicht zu stark berührt. Leider verliert er in diesem erschaffenen Abstand die Verbindung zu den Menschen um sich herum. Im Job vergräbt er sich hinter dem Computer, statt sein Netzwerk zu pflegen. Die scheinbare Sicherheit wird dann früher oder später zur Falle, aus der er nicht mehr heraus kommt und handlungsfähig ist.
In der Aufstellung finden wir einen Vater, der dieses Muster des „Nicht Hinschauens und nicht Fühlen Wollens“ fast genau so lebt. Also sind wir noch eine Generation weiter zurück. Wir sehen ein erlerntes Muster. Der Vater wiederum kann in der Aufstellung seinen Vater, also den Großvater des Klienten, nicht ansehen. Es ist wie als ob er als Kind sich schämt dem Vater ins Gesicht zu sehen. Im Verlauf der weiteren Aufstellung zeigt sich dann, dass der Großvater in den Kriegsjahren einen Juden erschießen musste, um seine eigene Familie vor dem Tod zu retten. Die Schuld lastet schwer auf ihm. Es ist ein Kardinalvergehen aus Zugehörigkeit. Und das hat alle im Familienbaum verändert. Das Muster, dass sich ein geprägt hat, war :Ich darf keinen Erfolg haben, Ich habe Schuld auf mich geladen. Und gerade der Enkel hat dieses Muster ständig wiederholt, wie um etwas gut zu machen. Doch es ist nicht seine Schuld und neben der Erarbeitung eines neuen Glaubensmusters, wirkt schon die Offenlegung der Erkenntnisse und die Rückgabe an den Großvater klärend auf der Feld.
Mittels eines Rituals haben wir das Feld gereinigt und dem Klienten seine Eigenverantwortung und Kraft wieder gegeben. Das Ergebnis war in den nächsten Monaten sofort wahrnehmbar. Sein Netzwerk wurde gestärkt, Aussprachen mit Kollegen haben ihn wieder handlungsfähig gemacht und von seinem Chef hat er bestätigt bekommen, dass er sich zum positiven verändert hat.
Das ist systemisches Arbeiten, so wie wir das tun. Wir verbinden in unserer systemischen Aufstellungsarbeit Analyse, Mustererkennung, Coachingmethoden, Glaubenssatzarbeit, aber auch systemische und schamanische Rituale zu Lösungswegen.
Mehr dazu: https://www.training-deluxe.de/system//systemische_aufstellungen_ausbildung.htm