Schocktrauma
Aus der Reihe Trauma-Arten und deren Lösungen
Trauma ist eine psychische Verletzung, die durch ein überwältigendes Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen verursacht wird, die die Verarbeitungskapazität einer Person übersteigen. Trauma kann unterschiedliche Auswirkungen haben, je nachdem, wie widerstandsfähig eine Person ist. Resilienz ist die Fähigkeit, sich von schwierigen Situationen zu erholen und sich an Herausforderungen anzupassen.
Ein Schocktrauma ist ein plötzliches, unerwartetes und lebensbedrohliches Ereignis, das eine starke Erregung des Nervensystems auslöst. Das Stresstoleranzfenster beschreibt den Bereich, in dem eine Person Stress bewältigen kann, ohne traumatisiert zu werden. Innerhalb dieses Fensters kann die Person zwischen Erregung und Entspannung wechseln, je nachdem, was die Situation erfordert. Die obere Grenze des Fensters ist der Bereich, in dem der Sympathikus aktiviert wird, der für die Kampf- oder Fluchtreaktion verantwortlich ist. Die untere Grenze ist der Bereich, in dem der Parasympathikus und der untere Vagus aktiviert werden, die für die Ruhe- und Verdauungsreaktion verantwortlich sind.
Wenn das Stresstoleranzfenster überschritten wird, kommt es zu einer Überstimulation des Sympathikus oder einer Unterstimulation des Parasympathikus. In beiden Fällen kann die Person nicht mehr angemessen auf die Situation reagieren und verliert die Kontrolle über ihre Emotionen und Körperreaktionen. Die Hormone, die für die Handlungsbereitschaft sorgen, werden zu hoch oder zu niedrig ausgeschüttet. Die Wahrnehmung verändert sich und die Verarbeitung der Eindrücke kann nicht mehr sortiert werden. Die Informationen werden fragmentiert und dissoziiert und werden nicht mehr als zusammenhängende Erfahrung gespeichert. Das führt zu Lücken im Gedächtnis, Verwirrung über den Zeitablauf und Schwierigkeiten, das Erlebte zu erzählen.
Um ein Trauma zu verarbeiten, muss die Person die fragmentierten Informationen wieder zu einer schlüssigen Erfahrung zusammenfügen. Das bedeutet, dass sie das Erlebte in Worte fassen, einen Sinn darin finden und es als abgeschlossen betrachten kann. Dadurch kann die Energie, die im Gehirn und im Körper feststeckt, abfließen und die Person kann sich wieder entspannen.
Viele traumatisierte Menschen kennen ihre Erfahrungen nicht oder verdrängen sie. Sie kommen kaum zur Ruhe und können auch nicht unbedingt meditieren. Sie brauchen eine Hinwendung zu ihrem Nervensystem, das dysreguliert ist und leicht über- oder unterreguliert werden kann. Eine sanfte Entladung der Überlebensenergie kann sich in Form von Panikattacken, Zusammenbrüchen oder Schmerzsymptomen zeigen.
Um das zu erreichen, ist es wichtig, achtsam zu sein und keinen zusätzlichen Stress zu erschaffen. Es ist wichtig, feinfühlig für das eigene Körper-Geist-Körpersystem zu werden und es mit Liebe anzunehmen. Der LOVE-Prozess ist eine Methode, um dies zu tun. Er steht für:
L – Lernen: Lernen Sie über Trauma und seine Auswirkungen auf Ihr Leben. O – Orientieren: Orientieren Sie sich an Ihrem Körper und Ihren Gefühlen und nehmen Sie wahr, was Sie brauchen. V – Verbinden: Verbinden Sie sich mit sich selbst und anderen Menschen, die Ihnen Unterstützung bieten können. E – Entspannen: Entspannen Sie sich regelmäßig und finden Sie Wege, um Freude und Genuss zu erleben.
Wir möchten dafür sensibilisieren, dass Trauma heilbar ist und dass es Möglichkeiten gibt, sich von den Folgen eines Traumas zu befreien und ein erfülltes Leben zu führen. Wenn Sie glauben, dass Sie unter einem Trauma leiden oder jemanden kennen, der betroffen ist, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt verschiedene Therapieformen, die Ihnen helfen können, Ihr Trauma zu verarbeiten und Ihre Resilienz zu stärken. Sie sind nicht allein und es gibt Hoffnung.
Wir bieten zum Kennenlernen bei unseren Therapeuten Kennenlerncoachings an: